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Noch 14 Tage Zeit für Modell

Forderungen könnten bei vollständiger Liquidation auf 17 Mill. Euro steigen.

Konkursforderungen von Gläubigern und Lieferanten in Höhe von 7,1 Millionen sind bei den Masseverwaltern Patrick Piccolruaz und Stefan Müller bereits angemeldet. Von der Leasingfirma Immofinanz kommen noch rund acht Millionen dazu, falls es zu einer vollständigen Stilllegung der Textilfirma Degerdon kommen sollte.

Zwangsausgleich

Geht es nach Degerdon Eigentümer Gerrit Müller, dann müssten die Gläubiger mit einem Zwangsausgleich von 20 Prozent zufrieden sein. Nach der ersten Tagsatzung vergangene Woche am Landesgericht wurde der Geschäftsführung eine Drei-Wochenfrist für ein finanzierbares Ausgleichsmodell zugestanden. „Bei einer völligen Liquidierung des Unternehmens können die Gläubiger maximal mit sechs bis sieben Prozent ihrer offenen Forderungen rechnen“, so die Masseverwalter. Dass bei Degerdon offensichtlich auf das Frühwarnsystem bei Kündigungen und auf die Anmeldung beim AMS vergessen wurde, obwohl die Schließung des Veredelungsbereiches geplant war, verzögerte die Neustrukturierung.

Weg in den Konkurs

Ende der 70er-Jahre beschäftigte Degerdon 300 Mitarbeiter, Ende November 2004 waren es 153. Der im Jahre 2003 eingeschlagene Finanzierungsweg mit dem Verkauf der Liegenschaften an die Immofinanz und gleichzeitigem Zurückleasen erwies sich als Bumerang. Die mit 37.253 Euro festgesetzten monatlichen Leasingraten belasteten den Betrieb stark. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hatte sich der Jahresumsatz im Veredelungsbereich von 10,4 Millionen Euro auf 5,5 Millionen zurückentwickelt. „Die Geschäftsführung hat zu spät versucht, die stillen Reserven der Betriebsliegenschaften anderweitig zu nützen", so die Masseverwalter. Das Konzept der Degerdon-Manager sieht vor, dass durch den Einstieg einer neu gegründeten Gesellschaft in Kooperation mit Rhomberg Bau aus Bregenz und entsprechender Nutzung der Liegenschaften für andere Gewerbezweige für Degerdon künftig eine Reduktion der Leasingraten auf monatlich 16.000 Euro ergeben würde. „Dann macht auch eine Fortführung des Unternehmens im Textildruckbereich mit 40 bis 50 Mitarbeitern Sinn." so die Masseverwalter zu Müllers Prognoseberechnung.

Vorarlberger Nachrichten, 03.03.2005

Rechtsanwälte
PICCOLRUAZ & MÜLLER

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Vorarlberg, Österreich

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