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Pümpel-Gläubiger erhalten 9,3 % Quote

Großpleite von Baugruppe wirft nach Konkursabschluß neue Fragen auf. Der Masseverwalter der Baugruppe Seraphin Pümpel & Söhne hat vier Jahre nach der Pleite das Konkursverfahren abgeschlossen. Die Gläubiger erhalten 17,6 Millionen ATS.

(Feldkirch, von Martin Rümmele.) Der Masseverwalter der insolventen Baugruppe Seraphin Pümpel & Söhne KG hat vier Jahre nach der Pleite des Vorarlberger Unternehmens das Konkursverfahren abgeschlossen. Das Unternehmen setzte vor der Pleite mehr als eine Milliarde Schilling um und schlitterte vor allem aufgrund von Verlusten der Wiener Schwesterfirmen und komplizierten Konzernverflechtungen in die Insolvenz.

Nach Abschluß aller offenen Bauarbeiten, dem Verkauf von Liegenschaften und mehreren Prozessen gegen Kunden und Banken zahlt der Masseverwalter, der Vorarlberger Rechtsanwalt Stefan Müller, den Gläubigern nun insgesamt 17,6 Millionen Schilling. Bei festgestellten Forderungen in der Höhe von rund 188 Mio. S ergibt sich dadurch eine Konkursquote von 9,3 Prozent.

In seinem Abschlußbericht spart Müller allerdings nicht mit Kritik an den Verantwortlichen. So ging die Geschäftsleitung der Baugruppe bei Konkursanmeldung von insgesamt 184 Mio. S an Verbindlichkeiten aus. „Tatsächlich beliefen sich die Schulden auf rund 396 Millionen Schilling“, sagt Müller.

Konzernverflechtungen

Als Hauptgrund für den Konkurs führt er Verluste bei der Wiener SPS Bauunternehmung Seraphin Pümpel & Söhne an. Das Unternehmen wurde bereits in den 80ern von der Vorarlberger Mutter losgelöst und von Eric Wölflingseder, dem Sohn des Haupteigentümers Hermann Wölflingseder, übernommen.

Eine genaue Abgrenzung zur Seraphin-Gruppe sei aber nie erfolgt. So gehörten etwa die 30 bis 40 Mitarbeiter des Wiener Unternehmens weiter zum Personalstand der Vorarlberger Firma, die dafür auch die Lohnsteuer zahlte. Müller: „ Nach dem Konkurs des Wiener Unternehmens 1993 wurden zudem einige Haftungen bei der ehemaligen Muttergesellschaft schlagend.“

In diesem Zusammenhang läuft derzeit beim Handelsgericht Wien auch noch ein Verfahren gegen den Geschäftsführer Hermann Wölflingseder wegen fahrlässiger Krida. Zudem liege noch eine Strafanzeige wegen Unregelmäßigkeiten gegen ein Bauunternehmen vor, das mit Seraphin Pümpel in Arbeitsgemeinschaften tätig war, kritisiert Müller.

Wirtschaftsblatt, 09.12.1998

Rechtsanwälte
PICCOLRUAZ & MÜLLER

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