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Pümpel-Konkurs trifft Banken

Die Verwertung des Pümpel-Vermögens wird eine Quote von maximal 10 Prozent bringen. Die unbesicherten Banken dürften größtenteils leer ausgehen. Die ehemalige Betriebshalle der Fensterbaufirma in Frastanz wollen Schweizer kaufen.

(Von Ulrich Stock)Die Konkurse der Seraphin-Pümpel-Gruppe waren im heurigen Jahr ohne Zweifel die bislang größten Pleiten in Vorarlberg. Wurden die Verbindlichkeiten der Bauunternehmung „Seraphin Pümpel & Söhne GmbH“ (Feldkirch) anfangs noch auf rund 173 Millionen Schilling geschätzt, gelangten schließlich 430 Millionen Schilling zur Anmeldung. Ähnlich im Fall der Holding, der „Seraphin Pümpel & Söhne KG.“ Dort betrugen die Schätzungen zunächst 184 Millionen Schilling, am Ende erreichten die angemeldeten Gläubigerforderungen rund 400 Millionen Schilling. Zusammengezählt wären das etwas 830 Millionen Schilling an Schulden.

Letztlich „nur“ 400 Millionen

Der Masseverwalter, Rechtsanwalt Dr. Stefan Müller, geht allerdings nur von Gesamtschulden in Höhe von rund 400 Millionen Schilling (für beide Firmen) aus. Müller begründet dies damit, daß wegen der gegenseitigen Verschränkung der unternehmen mehr als ein Drittel der Forderungen identisch ist. Außerdem werde ein Teil der Forderungen bestritten, darunter auch rund 50 Millionen Schilling von seiten der verbundenen unternehmen „SPS Bauunternehmung“ und „Fenster- und Fassadenbau“.

Hauptwerte in Liegenschaften

Wie Müller im Gespräch mit der NEUEN betonte, könne etwa ein Viertel der insgesamt 400 Millionen Schilling Schulden durch den Verkauf von Liegenschaften bezahlt werden. „Fein raus“ ist vor allem die Hausbank „Hypo“, die entsprechend beschert ist. Einige andere, ungesicherte Banken werden durch die Finger schauen, darunter auch die Bank Austria mit 70 Millionen Schilling an angemeldeten Forderungen oder die Bawag mit 23 Millionen Schilling Forderungen.

Der Verkauf der Liegenschaften betritt zum einen Teil das ehemalige Betriebsgebäude der Fenster- und Fassadenbaufimra in Frastanz, das der KG gehört. Für das Gebäude gibt es bereits einen ernsthaften Interessenten aus der Schweiz, hinter dem sich – wie man hört – ein Glasbau-Unternehmen verbergen soll. Der Wert des 17.000 Quadratmeter großen Areals wurde auf 80 Millionen Schilling geschätzt – Müller rechnet mit einem Erlös von 60 bis 70 Millionen Schilling.

Von Bedeutung ist auch das 30.000 Quadratmeter große Betriebsareal der Bauunternehmung im Kapfweg (Feldkirch). Diese Liegenschaft wurde auf rund 50 Millionen Schilling geschätzt. Leider könne dieses Areal nicht frei verkauft werden, da die Bank auf eine Versteigerung dränge, bedauert Müller. In diesem Fall kommt möglicherweise als Summe nur die Hälfte des Schätzwertes zustande.

Am Ende nur wenig übrig

Unterm Strich wird für die „allgemeine“ Masse (Lieferanten, Insolvenzfonds und andere) eine Quote von maximal zehn Prozent herauskommen, schätzt Müller. Die Verwertung der Masse soll binnen eines Jahres im wesentlichen abgeschlossen sein.

Neue, 02.07.1994

Rechtsanwälte
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